Samstag, 7. Januar 2017

untergehen

ich würde mich derzeit nicht als grinsekatzenglücklich bezeichnen. nicht mehr.
ich weiß gar nicht, wo ich anfangen will - was ich erzählen will.

2016 hat ganz anders geendet, als ich mir vorstellte. leider.
mit einem gebrochenen herzen und krank sitze ich zuhause auf der couch und versuch es wieder zu kleben.
mit dem gedanken an all das leid, das die welt beherrscht versuche ich mein persönliches kleines hinter ein mauer zu schieben um "erwachsen" damit umzugehen.
eine zeit lang funktioniert das - die mauer wirkt stabil und sperrt die traurigkeit ein.

und dann auf einmal - ohne vorwarnung - wie ein schlag ins gesicht - steht sie vor mir und lacht meinen versuch aus es wegzustecken.
ich spürte schon, das etwas nicht stimmt - aber zwischen etwas und allem liegt ein riesenunterschied.

und nun schwanke ich zwischen zwei zuständen: gefühlskalt oder untergehend in den tränen.

ich bereue nichts. und ich weiß auch, es wird besser werden mit der zeit. 
nur was ist "mit der zeit"?
wie lang werde ich in dem jetzt festhängen? in der vergangenheit?

die nächsten wochen werden mich so auf die probe stellen - bis jetzt wird es eher schwieriger als einfacher je mehr zeit verstreicht.

es war zwar "nur" ein knappes jahr - aber die intensivität merke ich nochmal umso stärker jetzt. danach. vielleicht hätte es zu gut gepasst - wer weiß?
hätte aus einem film sein können - egal in welche richtung ich blickte, ich sah kein hindernis.
vielleicht war es zu schön um auf dauer funktionieren zu können? so perfekt passen geht scheinbar nicht auf dauer?
ich weiß es nicht.

ich bin müde - so müde. ausgelaugt. von meinem ständigen mauer aufbauen, die sofort wieder eingerissen wird. es ist so anstrengend. diese innere zerrissenheit. das zerbrochen sein.
aber ganz ohne mauer schaff ich es nicht.

direkt danach hab ich versucht es tot zu reden.
so viel darüber zu sprechen dass es nicht als geist irgendwo auf mich lauern kann und mich überrumpelt.
hat nur teilweise geklappt.

ich bin inzwischen an dem punkt angelangt, wo ich bereits alle gedanken artikuliert habe - und dennoch platze vor worten in meinem kopf. vor gefühl. vor "scheiße warum" gedanken.

bis märz. sieben wochen.
danach habe ich mehr raum zum atmen - mehr abstand. zum abschließen.
und ich weiß auch, dass es schaffbar ist - irgendwie.
so wie die vorweihnachtszeit schaffbar war.
nur bin ich seitdem ständig krank - laufe auf den batteriereservien, die auch schon zu neige gehen.

meine gesundheit macht mir einen strich durch meinen plan "augen zu und durch". hält mich auf, nimmt mir die luft zum atmen. zwingt mich zum innehalten. und da bricht die mauer erst recht ein.
bam - da hast du dein scherbenmeer. schon vermisst?

nein danke - habe keine zeit dafür.
wenn es zu viel wird, zieh ich meine mauer auf. mit den gedanken "anderen menschen geht es so viel schlechter, reiß dich ein wenig zusammen. das leben geht weiter"
bis zu einem gewissen punkt hilft es sogar den kopf nicht nur hängen zu lassen.

kurzfristig tauche ich wieder auf - nur um mit der nächsten welle wieder unterzugehen. der sturm wird noch andauern. 

nur nicht aufgeben.