Mittwoch, 21. Oktober 2015

unruhe

das atmen fällt mir gerade schwer.
was vermutlich größtenteils an meiner erkältung liegt.
ich brauche frische, kalte nachtluft im gesicht um durchatmen zu können.
heute kann ich nicht zur ruhe kommen. hab fast den ganzen tag im bett verbracht um gesund zu werden, und jetzt bebe ich vor unruhe.
will raus in die welt. etwas machen. etwas verändern. so abgedroschen das klingen mag.

ich bin unzufrieden, wenngleich ich mich so glücklich schätzen könnte.
denn eigentlich hab ich alles was ich mir wünschen kann.
mein leben ist gut.
nur scheinbar nicht gut genug für meine ansprüche. bescheuert.

ach verdammt.
ich bin hibbelig.
und sollte doch schlafen. gesund werden.
liegt es an salzburg, dass ich nicht abschalten kann?
und doch bin ich mehr als zwiegespalten über das kommende wochenende.
ich will nicht nachhause.
weil ich mich gerade mehr an verlust als an sonst was erinnere.
die vergangene woche habe ich mich gut abgelenkt, das leben geht weiter und so.

auf der positiven seite stehen neben familie und freunden ein kleiner kater, der auf mich wartet. und ein lang ersehnter friseurtermin.
eine große veränderung - es fühlt sich jetzt nach dem richtigen zeitpunkt an.

auf in ein neues kapitel. oder so.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

abschied.

ich bin gestern nachhause gefahren.
es hat schlecht geendet.
wir haben lara nicht mehr.

und wenn sich irgendwer darüber lustig machen will, dass mich das so mitnimmt, können sich diese leute verpissen. genau jetzt.
die haben nämlich keine ahnung wie wichtig sie mir ist/ein familienmitglied war.
ich bin mit ihr an der seite aufgewachsen. hab sie zahllose nächte in mein bett gehievt um nicht alleine schlafen zu müssen. um die alpträume fernzuhalten.

das schlimmste war, als ich heimgekommen bin und das ganze zeug weggeräumt war.
das schlimmste war, als ich im keller eine packung hundefutter gefunden habe.
das schlimmste war, als ich ihr grab gesehen hab.
das allerschlimmste war, als ich ins bett ging, und auf den platz vor mums schlafzimmer geschaut hab um wie gewohnt gute nacht zu ihr zu sagen, und der platz war leer. kein teppich mehr. keine wasserschüssel. nichts.
alles ist weg.

ich wusste im juni bereits, als wir darum gebangt haben, dass sie die operation übersteht, dass ihr gehen mich tief treffen wird.
es zu erleben ist ganz anders.

ich werde ab jetzt nicht mehr stürmisch begrüßt, wenn ich nachhause komme.
kein schwerer hundekörper wird sich an mich kuscheln.
wenn ich daran denke, wie oft sie sich meine tränen ins fell hat tropfen lassen. immer da war.
mich gewärmt hat. sich so sehr gefreut hat, wenn ich mich auf den boden zu ihr gesetzt hab, und sich sofort an mich drückte.
sie ist weg.

ach verdammt leute.
ich hab mein herz verloren an lara.
klar wusste ich, dass sie keine 20 jahre alt wird.
gehofft habe ich trotzdem. völlig irrational. mit dem herzen gedacht eben.

vielleicht würd es mir leichter fallen, wenn ich die gelegenheit gehabt hätte mich zu verabschieden?
sie noch ein letztes mal zu drücken.

heute hab ich mich auch ziemlich gut abgelenkt eigentlich.
aber sobald ich daran denke...

abschiede sind beschissen.
besonders, wenn ich weiß, dass es kein wiedersehen gibt.

tschüss lara. ich vermisse dich.

Dienstag, 13. Oktober 2015

warum wundere ich mich?

ich habe heute - bzw. montag - eine schlechte nachricht erfahren.
wenn ich weiß, wie es endet, werd ich vielleicht mehr dazu schreiben.
meinem ersten instinkt folgend bin ich aus der wohnung geflohen und hab kurz für mich geweint.
anschließend eine fassade errichtend, die tatsache voller gewalt von mir schiebend, verbrachte ich den abend mit gelächter und aggressiver ablenkung.
jetzt kommt nach dem hoch ein tief.

und ich fühle mich schuldig, dass ich es überhaupt weggeschoben habe.
dass ich so viel spaß hatte die letzten stunden.
wenn es schlecht endet, fahre ich morgen nach hause.

wenn ich daran denke, will ich es ohne frage nicht wahrhaben, es darf nicht sein.
ich kann es mir nicht vorstellen.
es muss gut enden.
und gleichzeitig weiß irgendein teil in mir, dass es kein happy end geben wird.
dass es zu spät dafür ist. wir es übersehen haben.
ich fühle mich so schuldig. auch wenn ich vermutlich nichts hätte ändern können.

warum verdammt noch mal?
ich wusste irgendwann kommt es so, aber doch noch nicht jetzt!
ich bin nicht vorbereitet. ich brauch noch so viel zeit um mich zu verabschieden.
um mit der realität klar zu kommen.

nachdem ich jahrelang eine überzeugte pessimistin war, hab ich irgendwann angefangen optimismus in bestimmte aspekte meines lebens zu lassen.
denn es ist tatsächlich anstrengend lange so negativ zu sein.

so aber erwischt mich jede schlechte nachricht mit voller wucht. ohne bremse rausche ich in ein tief, da ich es zuvor nicht kommen sah.
warum wundere ich mich überhaupt über negatives, das in meinem leben passiert?
rein aus der erfahrung heraus müsste ich schlauer sein und damit rechnen.
doch nein, dem optimismus schulde ich zahlreiche unvorbereitete abstürze.
von hoch oben zu fallen schmerzt nun mal mehr als hinzufallen.

mich erschreckt ein wenig, wie perfekt ich die fassade binnen sekunden wieder oben hatte.
früher konnte ich das ja - nur dachte ich, ich sei durch die jahre des nicht verdrängens anders geworden.
meine schutzmauer stand so schnell, dass ich nicht umhin konnte mich zu fragen, ob sie jemals wirklich weg war.
ob ich mich jemals wirklich geöffnet habe.

das fenster steht weit offen um mein gedankenchaos zu verlangsamen. einhalt zu bieten.

ich bin so froh, dass ich vergangenes wochenende zuhause war.
jetzt würde ich es mir nicht verzeihen, wenn ich nicht dagewesen wäre.

ich komm echt so gar nicht klar damit. das erschreckt mich ebenfalls.
doch die schlechte nachricht gerade steht einfach für so viel, was schief läuft.
und macht mich nüchtern darauf aufmerksam, wie wenig ich mich in bestimmten aspekten geändert habe.
ohne probleme ist die mauer wieder da.
ohne mit der wimper zu zucken stürze ich mich in ignorierende welt um der tatsache nicht ins auge schauen zu müssen.

bevor jemand überbesorgt wird: niemand ist gestorben oder ist schwerkrank.
mehr will ich nicht dazu schreiben.
lieber noch eine weile nicht schreiben, somit ist es weniger real.

hab ich echt geglaubt, dass ich das verdrängen hinter mir habe?
hab ich echt gedacht, dass ich ohne mauer lebe?

es ist kalt.
hier hinter meiner mauer.
ich habe gewechselt auf die falschen seite. früher stand sie zwischen mir und ungewollten gedanken.
jetzt sehe ich den berg an zeug, mit dem ich mich nicht auseinander setzen will. warum ich so bin. an was ich nicht denken will. all das schreit nach aufmerksamkeit.

das schockiert mich, wenn ich ehrlich zu mir bin, am meisten.
meine mauer, die ich mühsam über die letzten jahre stein für stein zerstört habe, ist wieder da.

Samstag, 3. Oktober 2015

ach leute

ach leute - warum muss ich nur so unzufrieden mit mir selbst sein?
geht es allen menschen ständig so?
das ist anstrengend - und diese energie würd ich ganz gern in andere dinge stecken, doch irgendwie häng ich in einer schleife.
ich steckte ewig im schlamm meiner unsicherheiten fest, und jetzt hab ich mich zwar aus dem morast befreit, doch ich  bekomm den dreck nicht von den sohlen und schleppe ihn ewig mit mir.

dafür hab ich keine zeit. und noch viel weniger geduld.
es wird zeit, dass ich mir neue schuhe besorge. die alten sind runtergelaufen, fallen praktisch auseinander.
ab und zu muss ich loslassen.
wenn das denn so einfach wäre...

über den eigenen schatten springen, darin war ich noch nie gut.
sonst säße ich nicht nachts am laptop, und würde mich - mal wieder - über mich selbst beschweren. eigentlich ziemlich narzisstisch oder?

o.k. jetzt reichts. mein blog. meine gedanken. mein gelaber. muss ja keiner lesen.
schluss mit den selbstanschuldigungen.
ja ich bin verkorkst und seltsam. es gibt schlimmeres.

und jetzt kuschle ich mich in mein genialgemütliches bett - mit wärmflasche versteht sich - und träume von neuen schuhen.
denn wer weiß, vielleicht bekomm ich sie früher als gedacht.